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Ostern
im Küstennebel in der Wüste
Einen Lift von Grootfontein und nach Swakopmund zu finden ist über Ostern
gar nicht so eine einfache Sache, wie man sich zunächst denken mag. Erna
Plant, eine Lehrerin von Frieders Schule hat uns immerhin eine sehr
kurzweilige sechsstündige Fahrt durch etliche Pad-Blockaden nach Swakopmund
beschert. Eine feste Rückfahrgelegenheit hatten wir zwar trotzdem nicht, aber
egal.
Unser Campingplatz für die ersten drei Tage war okay, auch wenn's eher ein
Garten der Backpackers' Lodge war als ein Campingplatz. Naja, dafür sehr
zentral und mit super Wetter. Wer hätte ahnen können, dass es der einzige
Tag sein würde, an dem Frieder und ich bei Sonnenschein den Strand und die
Promenade entlang laufen würden - und anstatt den vollendeten Sonnenuntergang
zu erleben, hat's uns ins Wimpy's verschlagen, um mal die Vorzüge einer
namibischen "Großstadt" zu genießen für einen leckeren Burger.
Hier wird man ja sogar am Platz bedient! Nobel, nobel. Abends haben uns dann
die vier Mädels (Steffi, Julia, Simone und Diana) etwas im Stich gelassen und
so mussten wir alleine mal an den verschiedenen Abendlokalen der Stadt
vorbeiziehen, bevor wir letztendlich in der Tiger Reef BeachBar gelandet sind
für ein paar Brandewein-Coke.
Die folgenden Tage wurden in Swakop von einem nicht weichen wollenden
Küstennebel beherrscht. Und so war's nachts auch etwas kühl und tagsüber
eigentlich auch. Naja, man kann halt nicht immer Glück haben. Für
Inland-Namibier ist das vielleicht trotzdem was schönes und mal 'ne
Abwechslung zum sonst so alltäglichen Sonnenschein.
Aber was haben wir nicht alles unternommen oder mit uns unternehmen lassen!
Karfreitag gab's Frühstück im Out of Africa Café, einen Strandspaziergang,
einen Besuch im Aquarium, das übrigens sehr verwirrende und verzerrende
Glasfenster überall hat, eine Runde Kaffee und Kuchen im ziemlich
unorganisierten Lighthouse und ein super Braai bei den Nienhauses, wo die
anderen wohnen und ich auch im Januar zu Gast war. Ja, wir haben am Karfreitag
gebraait! Und es hat sehr, sehr gut geschmeckt! :)
Samstag: Wieder gefrühstückt, diesmal im tollen Village Café, das wir kurz
darauf mit den anderen und den Nienhauses gleich ein zweites Mal besucht
haben. Nachmittags haben wir einen Trip hinaus in die Wüste unternommen, wo
doch auch tatsächlich gleich hinter Swakop wieder die Sonne schien! Zuerst
hatten wir einen schwankenden Kamelritt auf dem Programm auf einer Camel Farm,
auf der es doch tatsächlich auch einen Zesel gibt (eine Kreuzung aus Zebra
und Esel), dann eine Fahrt durch's Swakoprivier und das Besteigen eines
kleinen Berges, der tolle Aussichten liefert. Beim Golfplatz waren wir dann
auch noch gleich mit, haben das schicke neue Wohngebiet bestaunt, in das
vielleicht auch Diana mal mit ihrem eigenen Kamel ziehen will, wenn sie sich
das mal leisten kann. Und Springböcke, soweit das Auge reicht! Die haben auf
dem Golfplatz echt ihr Paradies gefunden!. Abends die Reste von gestern und ab
ging's zu einem Ausgeh-Samstag. Den muss ja mal nutzen, wenn man schon in 'ner
größeren Stadt ist und so waren wir erst lekker und günstig im schicken 'plush'
Cocktails trinken, während eine Live-Band unsere Ohren verwöhnt hat und dann
im Grünen Kranz. Da war's zwar voll, aber besonders gefallen hat's mir da
diesmal nicht. Um eins war ich schließlich todmüde im Bett. Julia und Steffi
auch. Nur die anderen drei sind noch mal ins 'Sidings' gezogen, um beim
Südwesterlied und dem 'De-la-Rey"-Afrikaner-Song mitzusingen. ;)
Und schon war Ostersonntag und was macht man einem Ostersonntag? Natürlich
Eiersuchen draußen im Garten! Die Osterhasen Steffi und Evelin hatten die
Eier gut draußen versteckt und bis ich als Mann da mal was erspähe, hat's
nur ein paar Stunden gedauert. ;) Die Oma war auch mit von der Partie und wir
hatten ein richtig tolles Osterfrühstück, bei dem ich mir ziemlich verwöhnt
vorkam, es aber vollends genossen habe. Tja, wenn man bei Nienhauses zu Gast
ist, fühlt man sich echt wie ein kleiner König. :) Kaum mit dem Frühstück
fertig, haben wir uns auch in den unendlich geilen, alten 82er-VW-Bus
gedrängt, um ab in die Wüste zum Duneboarden zu fahren. Boah, macht das
Spaß! Das erste Mal kostet etwas Überwindung, weil man hat ja keine Ahnung,
wie schnell man wird und ob man noch Kontrolle hat, aber alles hat bestens
geklappt. Auf Pressspanplatten ging's die Düne hinab - ein genialen Gefühl!
Nachmittags folgte nach der Wüste noch eine Stadtrundfahrt durch ganz
Swakopmund. Vom Luxusbezirk Vineta bis zu der Township Mondesa und noch eine
Stufe tiefer haben wir alles gesehen. Auch die Handytürme, die hier alle mit
künstlichen Palmen verkleidet sind, um nicht so einen Schandfleck in der
Landschaft darzustellen. Das Abendessen war dann sehr stilvoll im "The
Tug", dem tollen Fischrestaurant, in dem ich auch schon im Januar
gespeist habe. Es war wieder richtig lecker, obwohl wir erst um neun zu Tisch
gebeten wurden.
Und damit ging das tolle Swakopmund-Wochenende auch langsam und sicher seinem
Ende zu. Frieder ist mit Montgomerys zurückgekommen, ich mit Iris Garni und
ihrem Mann, der schon ziemlich rasant fährt, dauernd Läute Unterwegs wurde
Iris's Mann wegen zu schnellem Fahren auch gleich mal zur Kasse gebeten, aber
auch erst kurz vor Grootfontein. N$200 waren fällig. Aber eigentlich ist's ja
gut, dass sie kontrollieren. Wenn man alleine immer liest und sieht, wie viele
Autounfälle hierzulande passieren... Es fängt übrigen langsam an zu
herbsteln, denn die Blätter der Bäume werden langsam gelb und auch das Grün
der Wiesen scheint Farbe zu verlieren.
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