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Auf Ghaub und darunter
Dieses Wochenende haben Frieder und ich an einem der meiner Meinung nach schönsten Flecken hier in der Gegend verbracht, nämlich bei Billy, Judith und deren Sohn Phillip Hellweg auf der Farm Ghaub, die genau in der Mitte des Maisdreiecks Grootfontein - Tsumeb - Otavi liegt. Bei tollem Essen und einer grandiosen Aussicht auf das Tal und die uns umgebenden Bergkette haben wir uns mal richtig erholt. Lehrer brauchen schließlich auch mal eine Pause vom Schulalltag und es tut immer so gut, mal was anderes als die eigenen bescheidenen vier Wände nur um sich herum zu haben. Da ist dieser Blick in die Weite einfach unbeschreiblich. Auf der Veranda zu sitzen, dabei das Buch fertig zu lesen, mit dem ich schon so lange herummache... Und dann die Zeitumstellung nicht zu vergessen, die die letzte Nacht gleich mal um eine Stunde länger gemacht hat und nun dafür sorgt, dass es um 6.30 Uhr bereits wieder taghell ist... Das Wochenende war wirklich super, um die Akkus mal wieder aufzuladen. 
Das soll jetzt aber nicht heißen, dass wir die ganze Zeit nur mit Faulenzen und Essen verbracht hätten. Ganz im Gegenteil. Am Freitag Abend hat uns Phillip quer über die ganze Farm gefahren, weil Billy noch einen Kudu für die Rationen für die Farmarbeiter schießen wollte. Leider war dieses Unterfangen vom fahrenden Auto nicht von Erfolg gekrönt. So fuhren wir ohne einen einzigen abgefeuerten Schuss, dafür aber mit vielen tollen Eindrücken von dieser echt schönen Farm wieder zurück zum Haus.
Am nächsten Vormittag ging's dann mit Judith in die Höhle hinein. Ein richtiges kleines Abenteuer, denn schließlich ist die Höhle nicht gerade für den Tourismus ausgebaut. Je tiefer man hineindringt, desto weniger wird der Sauerstoff. Das Atmen fällt dann immer schwerer und wärmer wird es auch, sodass uns der Schweiß richtig von der Stirn tropfte. Ein paar Stalaktiten und Stalagmiten haben wir auch gesehen, auch wenn viele davon schon zerstört waren. Die manchmal schmalen, manchmal niedrigen Gänge und ein kleiner Sprung, während es links und so drei oder vier Meter in die Tiefe ging, sorgten auch noch für einen kleinen Adrenalinkick. Am Nachmittag waren wir dann mit Billy wieder auf dem Hochplateau, um diesmal vom Ansitz ein Kudu zu schießen. Doch der Wind war ungünstig und trieb manche Tiere in die Flucht, als sie uns rochen. Als später einige Kudus aufkreuzten, waren nur die falschen dabei. Drei Bullen, die allesamt Trophäentiere waren und eine Kuh, die aber noch drei Junge bei sich hätte... Mehr tauchte nicht auf. Aber immerhin haben wir ein schönes Naturschauspiel erlebt, das noch von etlichen lustig mit dem Schwanz wedelnden Warzenschweinen, Perlhühnern und allerlei Vogelgetier bereichert wurde. 
Am Sonntag waren Uwe und Thekla Rathmann zu Besuch. Er stellt Moskitonetze in Otavi hier und sucht bereits seit drei Jahren einen Käufer, damit er sich mit siebzig langsam mal in den Ruhestand versetzen kann. Aber bisher will keiner so richtig anbeißen. Mit den beiden haben wir noch eine kleine Rundfahrt über die Farm gemacht. Zwei Halte gab es unterwegs. Den ersten an einer Stelle, wo die Buschmänner Tierspuren in den Stein gehauen haben. Am eindrucksvollsten ist aber der Elefant, den sie richtig als Tier abgebildet haben. Der zweite Stopp war beim Friedhof, der wirklich sehr idyllisch auf einer kleinen Anhöhe liegt. Uwe und Thekla haben uns schließlich mit nach Grootfontein zurück genommen. Das Ende eines wirklich tollen Wochenendes!

   
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